Dieses Tutorial, sowie das komplette Bildmaterial, stammt
aus dem Jahre 2006. Die Qualität der Bilder ist daher nicht ganz so optimal.
Für die Bemalung meiner Modelle verwende ich nur Abtönfarben
bzw. Volltonfarben. Diese Farben sind in jeden Baumarkt erhältlich und sind vom
Preis recht günstig. Da die einzelnen Farbnamen von Hersteller zu Hersteller
sehr unterschiedlich sein können, habe ich zu den Farbnamen auch ein kleine
Farbmuster des tatsächlichen Farbtones mit eingefügt.
Grundierung:
Zuerst wurde das Modell komplette mit Umbra grundiert.
Größere Erdaufschüttungen sowie die stark verschmutzten Bereiche habe ich mit Braun grundiert.
Braun Umbra
Aussenbemalung:
Der erste Farbton (Topasbraun) wird mit einem großen Pinsel stark
trockengebürstet.
„Trockenbürsten (engl. drybrushing) ist eine Maltechnik, bei
der mit einem Pinsel nur wenig Farbe aufgenommen wird, um einen groben Pinselduktus
zu erzielen. Zum Trockenbürsten nimmt man mit dem Pinsel etwas Farbe auf, die
man anschließend an einem Tuch (Papier oder Stoff) wieder abstreicht, bis nur
noch so viel Farbe auf dem Pinsel enthalten ist, dass die feine Textur des
Tuches hervorgehoben wird. Mit der restlichen Menge an Farbe auf dem Pinsel
wird über den zu bemalenden Gegenstand oder den Maluntergrund „gebürstet“. „ Quelle: Wikipedia
Die Grundstruktur des Objektes wird durch das Trockenbürsten besonders gut
hervorgehoben und erzeugt sogleich eine realistische Tiefenwirkung.
Der Grundfarbton (Umbra) soll in unserem Fall, wenn möglich nur noch
teilweise sichtbar sein. Die Treppen sowie der Schutt im Aussenbereich wurden dabei ausgelassen.
Die zweite Akzentuierung der Fassade und des Trreppenbereiches wird mit dem Farbton (Ocker) leicht trockengebürstet.
Ocker
Bei der dritte Akzentuierung ist darauf zu achten, dass es sehr leicht trockengebürstet wird. Der Einfachheit halber
werden alle Bereiche vom Modell mit diesem Farbton überbürstet.
Beige
Jetzt werden die stark zerstörten Bereiche der Ruine mit einer
stark verdünnten schwarzen Lasur (schwarze Abtönfarbe mit viel Wasser verdünnt)
übermalt. Danach werden die Kanten zusätzlich mit schwarz leicht trockengebürstet.
Brandstellen an der Fassade sowie Einschusslöcher werden nun
ebenfalls mit schwarz eingezeichnet. Danach sind die Mittelflächen der
Brandstellen mit weiß leicht aufgehellt worden.
Die Säulen und der Hintergrund der Statuen werden ebenfalls schwarz bemalt.
Die Säulen bekommen nun noch einen Marmoreffekt.
Verwitterungen:
Um der Ruine auch ein stimmiges Aussehen zu verleihen,
sollten natürlich diverse Verwitterungen am Modell nicht fehlen. Rostabläufe,
Salzausblühungen, Schmutzspuren sind einfach zu malen und erhöhen enorm das
realistische Aussehen.
Rostabläufe sollten nicht willkürlich an irgendwelche
Stellen aufgemalt werden, sondern nur da, wo auch Gegenstände rosten können (z.B.
Stahlträger, Eisentüren Betonarmierungen). Mit einem schmalen Pinsel und einem rötlichen Farbton lassen sich diese Farbverläufe relativ leicht einmalen.
Da in unserer Ruine in vielen Bereichen Feuchtigkeit
vorhanden sein kann, sind Salzausblühungen
oder auch Algenbildung (Grünspann) überall möglich. Vorwiegend natürlich in den
Bereichen, in der sich Wasser sammeln kann und nicht gleich abfließt.
Um Algenbildungen an einer Fassade, oder am Boden dazustellen, trägt man großflächig eine stark verdünnte grünliche Farbe auf die betroffenen Flächen auf. Mit einem Tuch lässt sich die Farbe dann durch tupfen etwas abmildern.
Salzausblühungen habe ich mit weißer Farbe versucht darzustellen, die ich mit einem langhaarigen Pinsel durch leichtes tupfen aufgetragen habe. Hierbei habe ich darauf geachtet, dass die Flächen nicht zu groß sind und meist eher kreisförmig eingearbeitet werden.
Innenbemalung:
Die Innenwände der Ruine wollte ich in einem dunkleren Umbra-Schwarz Farbton bemalen, um einen
gewissen Kontrast zwischen der Bemalung der Außen - Innenwänden zu erzielen.
Zum Schluss wurde die komplette Fläche mit Ocker leicht überbürstet.
Marmorieren:
Der Boden im Eingangsbereich bekommt nun einen schönen Marmoreffekt und soll so dem Betrachter signalisieren, dass es sich hier damals um ein nobles und wichtiges Gebäude gehandelt hat.
Die Bodenplatte wird zuerst in die jeweiligen Felder aufgeteilt und mit den Farben Braun, Schwarz und Weiß grundiert. Ich beginne mit dem braunen Marmor und klebe deshalb die angrenzenden Flächen mit einem Klebeband ab.
Nun nehme ich ein Blatt Papier und reiße es an einer Ecke etwas unregelmäßig ab. Danach nutze ich das Papier als eine Art Schablone und bürste mit einem dunkleren Ocker über die gerissene Kante des Papiers.
Durch das gerissene Papier erreicht man eine schöne unregelmäßige Kante.
Dies wird dann je nach Geschmack wiederholt. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Laufrichtung der Kanten nur in zwei Richtungen verlaufen.
Danach werden kleinere Bereiche mit einer stark verdünnten braunen Farbe wieder abgedunkelt.
Damit unser Marmorboden auch aussieht wie ein Marmor, dürfen die typischen Aderverläufe natürlich nicht fehlen. Mit weißer Farbe werden nun die scharfen Kanten nachgezeichnet. Die dunklen Bereiche können ebenfalls mit einigen Adern abgegrenzt werden.
Der dunkle Marmor im Bild wurde mit der gleichen Methode bemalt. In den weißen Marmor am Rand habe ich zum Schluss nur vereinzelte Adern eingezeichnet.
So sieht’s dann im Modell aus.
Details:
Damit die Innenwände nicht ganz so langweilig aussehen, kann man noch zusätzlich diverse Gerätschaften in die jeweiligen Etagen platzieren.
Runterhängende Stromkabel, zerstörte Wasserleitungen usw. sind nicht nur typisch für eine Ruine sondern erzeugen zusätzlich noch für Atmosphäre.
Die brennenden Kerzen an an der Haupttreppe, Geschütztürme auf dem Gebäude, passen wiederum perfekt in das Setting (Warhammer 40K) und bringen außerdem noch ein wenig Abwechslung ins Modell.
Wassereffekt:
Zum Schluss wollte ich den eingestürzten Boden noch mit Wasser fluten, um ein paar Wassereffekte mit in das Modell einzufügen.
Da ich den Tiefeneffekt nur mit dem bemalen erreichen konnte, bemalte ich die Ränder des Wassers in einem hellen Braun-Grün Farbton. Den mittleren Bereich, der die tiefen Stellen im Wasser darstellen sollte, bemalte ich etwas dunkler.
Damit die Übergänge vom hell zu dunkel weicher werden, übermalte ich mit dem hellsten Farbton (sehr stark verdünnt) die komplette Fläche noch einmal.
Im Anschluss wird noch die Wasserflächen mit einem hochglänzenden Klarlack bemalt.
Wer in die Wasserfläche noch kleine Farbverläufe einarbeiten möchte (z.B. bei einem Abflussrohr), tropft mit einem zusätzlichen Farbton in den noch frischen Lack. Der Farbtropfen wird dann mit Hilfe eines Zahnstochers in die gewünschte Fließrichtung ausgezogen.
Hier gibts Bilder vom fertigen Modell. Cityfight-Ruine
Viel Spaß!
Excellent tutorial. Nice reading thanks
AntwortenLöschenDanke!
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